Die ägyptischen Mysterien

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Ägypten wird vielfach als Wiege der hermetischen Mysterien und der Magie angesehen. In hermetischen Kreisen taucht immer wieder die mythische Figur des " Hermes Trismegistos" auf, der nicht nur durch die "Tabula Smaragdina" bekannt ist. Im "Corpus Hermeticum" spricht er zu seinem Schüler "Wusstest Du, dass in Ägypten alles dem Himmel nachgebildet ist ...".
All das betrifft eigentlich mehr das neuere hermetische Bild von Ägypten.

Das alte Ägypten fasziniert durch seine schwer verständliche Bildersprache, durch seine Pyramiden und seine Tempelanlagen und gekrönten Pharaonen.

Im Zentrum der vielen Pyramiden steht die Cheops-Pyramide, deren Bauweise weitaus perfekter als die der anderen Pyramiden ist, und bis heute ist nicht ganz klar, wie die vielen 50 Tonnen schweren Blöcke allein der langen Halle damals transportiert und so genau verarbeitet werden konnten bzw. woher die dazu nötige Motivation stammte.


Der 22stufige Pfad
Natürlich war auch den ägyptischen Eingeweihten ein 22 stufiger Pfad des "Buches Thoth" bekannt.
Es wurde zuerst vermutet, dass die 22 Bilder des späteren Tarot aus Ägypten stammen, evtl. von dem Mamelukken. Bezüglich der  eventuellen Überlieferung durch die Zigeuner konnte aber deren genetischer Usprung aus Indien nachgewiesen werden.
 
Dieser zweiundzwanzigstufige Pfad wurde in der grossen Cheops-Pyramide in Stein gehauen in Form von Gängen und Kammern :

Der Schüler muss sich etwas anstrengen, bis er die ersten 4 (zweimal zwei) Entwicklungsstufen bis zum Eingang der Pyramide erklommen hat (entsprechend dem Yama des Raja-Yoga in Verbindung mit  Introspektion).

Auf Stufe 6 hat der Neophyt seine vitalen und geistigen Kräfte geläutert.
Er hatte schon auf Stufe 4 die Entscheidung zwischen Evolution oder Involution(Apophis), die "Gnadenwahl" zwischen Licht und Abgrund.
 
Auf Stufe 8 erfährt er die erste Prüfung bzw. Wandlung, die auch als Totengericht dargestellt wird.

Die Verzweigung mit der kleinen Kammer am Ende der Stufe 14 vor der langen Halle symbolisiert den Pfad der okkulten weissen Magie und steht in besonderer Beziehung zum Sirius. Die weisse Magie führt weit aber nicht so hoch. Dafür stehen auf dem spirituellen Pfad die okkulten Fähigkeiten erst auf der Stufe 18 an.

Die lange Halle symbolisiert den langen Pfad der Stufe 15.
Die Stufen 16 und 17 sind noch einmal eine kurze und schwierige Phase(schmaler Gang; Ende der 2ten großen Einweihung).

Die hintere obere "Königskammer" symbolisiert die Stufe 18. Sie evtl. steht in besonderer Beziehung zu Orion. Darüber befinden sich noch vier weitere kleine Hohlräume damals unerreichbarer höherer Einwihungen. Hier steht der erhaltene kleine Einweihungssarg.
 
Die Stufen 13 und 14 werden auch im Buch der Himmelskuh behandelt.

* Auch in den Tempelanlagen zu Memphis finden sich noch heute Reliefs des Buches Thoth.
 
Osiris Mythos

 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Isis_suckling_Horus.png Die mystische spirituelle Wiedergeburt wird auch in ägyptischen Mythen symbolisch dargestellt :

Neben dem Mythos vom Gang des RA durch die Unterwelt und der Wiedergeburt des RA (Stufe 13 und 14 ; Papyrus Ani), ist der insbesondere der Osiris-Mythos bekannt, den sogar Plutarch in einer leicht veränderten Form überlieferte : 

Seth, der Bruder von Osiris, strebt den gleichen Herrschaftsbereich wie Osiris an. Osiris wird von Seth ermordet (die genau passende Kiste mit Bleischicht entspricht Saturnphase) und muss in die Unterwelt(13.2).
Aus seinem Samen wird Horus (Heru) geboren.
Isis, die Gattin und Schwester des Osiris, bringt ihren Sohn Horus geheim zur Welt und lässt ihn in einem Körbchen den Nil hinab treiben, wo er am Nilufer gefunden wird.
Es gelingt Isis schliesslich, Osiris wiederzuerwecken und zusammenzusetzen. Seth bleibt aber die Wiedererweckung des Osiris nicht verborgen. Er tötet Osiris erneut(15.2) und zerstückelt ihn.
Die Wiedererweckung gelingt Isis mit Hilfe von Anubis allerdings nicht ganz, da der Phallus fehlt.
Osiris verbleibt schliesslich als Herrscher der Unterwelt(Stufe 15.5).
Horus Steele aus  Ebers, Georg -Aegypten in Bild und Wort II - Stuttgart  Leipzig, 1880
In anderen Worten : Der Adept oder Neophyt durchläuft die Stufe 13 (mystischer Tod), danach sind die unterbewussten Kräfte permanent unter seiner Kontrolle.
Horus, die spirituelle Kraft im Adepten, kann nach dem Vorbereitungspfad der Stufe 14 geboren werden und wachsen, und den Wandlungsprozess fortführen.
Am Ende der Stufe 15 ist die Sexualität überwunden.
 
Seth wird als Gottheit der Zerstörung dargestellt, er unterstützt aber auch RA. Er ist auch der Feind des Apophis, der grossen Schlange des Chaosses. Er ist ein Bruder und auch ein Gegner des Osiris, den er später tötet und zeitweilig seinen Platz einnimmt, aber dann von Horus, dem Sohn des Osiris, vom Thron verdrängt wird, wobei sich zwei Reiche bilden.
Einen ähnlichen "Brudermord" finden wir in anderer Weise auch bei Kain und Abel. Die gegensätzlichen Kräfte von Seth und Osiris bestimmen in einem Frühstadium die Kräfte des Rades.
 
Wiki : Author [https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Jeff_Dahl Jeff Dahl ] : This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Apophis (vgl.: kopt. Riese; ägypt. Schlangendämon), der als "grosse Schlange" in der Finsternis lebt, und als Verkörperung der dem lichten Himmelsgott entgegengesetzten dunklen Mächte gilt. 
Im Amduat  kämpft Apophis mit Seth.
Abends bei Sonnenuntergang tritt Apophis dem Sonnenschiff vor dessen Einfahrt in die Unterwelt bedrohlich entgegen und muss vom Bug des Schiffes aus von Ra und  Seth bekämpft werden, so daß das Blut des Apophis den Himmel rot färbt. Morgens bei Sonnenaufgang und Rückkehr aus dem Dunkel der Unterwelt findet der gleiche Kampf statt. (d.h. der Symbolismus für die Wandlung der Schlangenkraft in die Kräfte des Rades. dazu auch : Fludd : Utriusque Cosmi Historia, Oppenheim ; Der okkulte Mensch : Dies Microcosmica, Nox Microcosmica)

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Abu Simbel
Über den Mysterien Unterägyptens sollte man Abu Simbel nicht vergessen, dessen Felsentempel offiziell den Hauptgöttern Ober- und Unterägyptens, Amun-Re, Ptah und Re-Harachte sowie dem vergötterten Pharao selbst geweiht war, wobei zu beachten ist, dass die Pharaonen meist hohe Eingeweihte waren.

Hier ist u.a. eine Gruppe von 8 Osiris-Statuen zu sehen, die einen seltsamen Herzgriff ausführen, der ähnlich auch aus der hermetischen Freimaurerei bekannt ist. Sie deuten den schwierigen hohen Pfad des Herzens an, der in Asien im Meistertyp des Mahachohans endet(ganz unabhängig davon wie A.A.Bailey den Mahachohan und den Bodhisattwa einstuft).

 

Bezüglich des Auszuges aus Ägyten und der Mysterien gibt auch R. Steiner in seinem Buch "Das Christentum als mystische Tatsache" Hinweise (wenn auch mit Irrtümern vermischt).

 

Weiteres findet sich in anderen Büchern Steiners wie " Die Apokalypse des Johannes" sowie " Ägyptische Mythen und Mysterien" oder " Aus der Akasha-Chronik".
(Die heutige Antroposophie mit ihrer Christengemeinschaft und ihrer ichbetonenden Erziehung ist aber so nicht spirituell, selbst wenn Rudolf Steiner sagte, dass auf dem Pfad der Körper in einen Atman gewandelt wird. Rudolf Steiner sagte auch : "Auf der Erde durchlaufen die Auras ihre Verstandesentwicklung". Er verkannte wohl die vorherrrschende Einmalinkarnation.)
Besonders der Ägyptologe Wallis Budge hat sich esoterisch mit Ägypten befasst und dazu publiziert.


 
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